Verein des
Hygiene-Instituts des Ruhrgebiets e.V.
Hygiene-Institut
des Ruhrgebiets
Institut für Umwelthygiene und Toxikologie
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Zentrallabor Umweltmikrobiologie

Umweltproben


In dem Zentrallabor der Umweltmikrobiologie werden Umweltproben auf das Vorkommen von Mikroorganismen, in der Regel Bakterien, untersucht. Insbesondere Wasser aus Trinkwasserversorgungsanlagen, Schwimmbeckenwasser-Aufbereitungsanlagen, Verdunstungskühlanlagen und Kühltürme, Raumlufttechnischen-Anlagen, Kläranlagen, Dentaleinheiten, Ohrspülanlagen, Augen- und Notduschen uvm. wird mikrobiologisch analysiert. Auch in Proben von Oberflächen (Kontaktkulturen), Tupfer- oder Abstrichproben und Material aus Geräten und Apparaten werden Bakterien sowie Schimmelpilze und Hefen bestimmt.

NEU: Coronavirus-Abwassermonitoring als Frühwarnsystem


Das Hygiene-Institut des Ruhrgebiets bietet ab Oktober 2022 als neue Serviceleistung die Probenahme als auch die Untersuchung auf SARS-CoV-2 im Abwasser nach der vom 17.März 2021 geforderten Empfehlung der Europäischen-Kommission an. Mit einer regelmäßigen Beprobung und Analytik ist es möglich, einen ansteigenden oder abfallenden Trend der SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser zu verfolgen. Daher bietet das Abwasser die Möglichkeit zu prüfen, ob und wie viele Viren bezogen auf eine bestimmte geografische Region und deren Bevölkerung im Einzugsgebiet vorhanden sind, da Infizierte auch bereits vor Erkrankungsbeginn Viren ausscheiden.
Für eine effektive Test- und Rückverfolgbarkeitsstrategie ist die Untersuchung von Abwasser ein zusätzliches Mittel in der Bekämpfung der Ausbreitung von SARS-CoV-2.
Neben der Überwachung von kommunalen Kläranlagen ist auch ein gezieltes Abwasser-monitoring in öffentlichen Gebäuden (z.B. Krankenhäuser, Pflegeheime, Sammelunterkünfte, Ausbildungsstätten) und großen Betriebsstätten zur frühzeitigen Erkennung eines Infektions-geschehens hilfreich (mehr siehe unten).

Falls eine Bestimmung der in Proben vorhandenen Virusvarianten gewünscht ist kümmern wir uns gerne darum.

Verfahren und Parameter


Die Bestimmung der Mikroorganismen erfolgt überwiegend über kulturelle Verfahren (z.B. Oberflächenverfahren / Direktes Ausplattieren, Plattengußverfahren, Membranfiltrations-verfahren, Most Probable Number-/MPN-Verfahren, Mikrotiterverfahren). Dabei werden die Zielorganismen in oder auf einem Nährmedium angezüchtet und anschließend quantitativ bestimmt. Auch biochemische und mikroskopische Verfahren kommen zur Differenzierung und Identifizierung der angezüchteten Mikroorganismen zum Einsatz.

Gemäß den Anforderungen der geltenden Gesetze, Verordnungen und anerkannten Regel der Technik sowie des Umweltbundesamtes und des LANUV NRW werden folgende Zielorganismen nach genormten Methoden untersucht:
  • Koloniezahl bei 22°C und Koloniezahl bei 36°C
  • Escherichia coli (E. coli)
  • Coliforme Bakterien
  • intestinale Enterokokken
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Legionellen / Legionella spp.
  • Salmonellen
  • Somatische Coliphagen
  • Schimmelpilze und Hefen
Die dazugehörigen unterschiedlichen Methoden können in der Akkreditierungsurkunde nachgelesen werden.

Sonderuntersuchungen


Je nach Problemstellung können auch andere Zielorganismen untersucht werden. Beispiel dafür sind Gesamtbakterienzahl, Schleimbakterien, Eisenbakterien sowie Sulfatreduzierende Bakterien.
In Abhängigkeit von mikrobiologischen Fragestellung und in Abstimmung mit dem Kunden können auch andere Verfahren, wie z.B. Gewinnung von Zellsuspensionen aus Rohstoffen, von Material- und Werkstoffoberflächen oder aus Geräten, zur Anwendung kommen.

Auch durch die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen können weitere Verfahren, wie z.B. Rasterelektronenmikroskopie, Fluoreszenz- und Lichtmikroskopie, zur Bestimmung von Mikroorganismen angeboten werden.
Seit Neuestem bieten wir die Bestimmung des Krankheitserreger SARS-CoV-2 mittels molekularbiologischer Verfahren im belasteten Wasser. Über die qRT-PCR-Analytik (quantitative reverse Transkriptions-Polymerase-Kettenreaktionstest) werden verschiedener Genbereiche von SARS-CoV-2 nachgewiesen. Die Quantifizierung der amplifizierten Nukleinsäuren erfolgt durch den Vergleich mit einem internen spezifischen Standard. Die Ergebnisse liegen innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Eintreffen der Proben im Labor vor. In der Regel wird dieses Verfahren im Zulaufwasser (gekühlte 24 h-Mischprobe) von Kläranlagen angewendet.

Für mehr Informationen zu unserem Abwassermonitoring auf SARS-CoV-2 sprechen Sie uns an.
Letzte Änderung: 09.12.2022 11:00:44